Vor 800 Jahren, am 29. November 1223, hat Papst Honorius III. die endgültige Regel unseres Ordensvaters Franziskus bestätigt. Er hat
damit die Lebensform der Minderbrüder genehmigt und im Schoss der Kirche Heimat gegeben. An diesem Weiterbildungstag beschäftigten wir uns mit diesem geistlichen Grunddokument unseres
Ordens.
Br. Johannes Schneider OFM aus der Provinz Austria begleitete uns durch diesen Tag.
Am Sonntag vor Beginn der Weiterbildung hatten wir die Gelegenheit noch den Film "Das brennende
Herz" anzuschauen.
Dieser Film erzählt die Geschichte einer erfolgreichen Schriftstellerin, die auf der Suche nach Inspiration für ihren neuen Roman, die Erscheinungen des Heiligsten Herzens Jesu untersucht.
Begleitet von einer Mystik-Expertin entdeckt diese Schriftstellerin die Visionen der Hl. Margareta Maria Alacoque und lernt Heilige, Mörder, Exorzisten, Päpste, Präsidenten, Verschwörer sowie
Wunder und Verbrechen kennen. Im Laufe ihrer Recherchen wird sie auch in die Tiefen ihres eigenen Herzens vordringen und alte Wunden entdecken, die der Heilung bedürfen. Ein eindrücklicher
Film!
Anfangs der Weiterbildung blickten wir auf die Berufung des heiligen Franz von Assisi. Die Erneuerung von Regel und Leben geschieht durch das Erinnern des Anfangs. So sagte die heilige Klara:
"Blicke stets auf deinen Anfang (Ursprung)" und "werde deiner Berufung inne". Dabei geht es nicht um Nostalgie, sondern um ein Erinnern an das Wirken Gottes in der Geschichte, auch besonders in
der eigenen Geschichte, dass ermutigt, den Weg in der Gnade Gottes, in seiner Gegenwart, weiterzugehen und seine Zeugen im Alltag zu sein. Die Erneuerung geschieht damit in unserem persönlichen
und alltäglichen Leben. So ist auch der Fokus der Regel auf das Leben gerichtet.
Der heilige Franziskus hat so auch nicht eine Art Gebetsschule entwickelt, sondern es geht immer wieder um die Entdeckung der Sehnsucht nach Gott im persönlichen Leben. Daher geht es nicht um
eine Methode, um den heiligen Geist zu erhalten, sondern um die Sehnsucht, die alles andere bewirkt, die uns zu Gott hinzieht, der sich uns offenbaren möchte. Somit sollen die Brüder nach dem
heiligen Franziskus Pilger und Fremdlinge sein, die aus der Sehnsucht nach Gott leben und die deshalb wissen, das letztlich alles ein Geschenk ist.
Weitere Aspekte, die wir aus der Regel betrachtet haben, war die "Gnade, arbeiten zu können", aus dem "Geist des Gebetes und der Hingabe" zu leben und "mit allen zu reden, wie es sich gehört".
Wir danken Br.Johannes Schneider für die eindrückliche und tiefe Weiterbildung! Im Anschluss an die Weiterbildung stellte unser Mitbruder Gottfried Egger sein neues Buch "Bruder Leo, schreibe" vor. Darin geht es um das Leben des Bruder Leo,
besonders um seine Freundschaft mit Bruder Franziskus.